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ha̲tschen



marschieren, wandern - meist mühsam


Wortart: Verb
Erstellt von: Russi-4
Erstellt am: 20.10.2005
Region: Scheibbs (Niederösterreich)
Bekanntheit: 97%  
Bewertungen: 78 1

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Kommentare (5)


Wird (zumindest in meiner Gegend) fast immer im Zusammenhang mit großer Strapaz verwendet
"Zwei Knaben stiegen auf den Gletscher / Sie wurden matsch und immer mätscher / Drauf sprach der Mätschere zum Matschen: / Jetzt kemma wieder owehatschen." *** Zum Wort "matsch": siehe dort
Brezi 06.06.2007


der lange weg
kommt von der Hadsch - eine der Säulen des Islam, die lange und mühsame Reise nach Mekka
Feuerball 16.03.2009


pseudo-gelehrte Volksetymologie
Hatscherter Hadschi ?
Se non è vero, è ben trovato...

aber die nette Erklärung, dass das 'Hatschen' mit der 'Hadsch' zusammenhänge (und damit käm' ja auch der Hadschi Halef Omar ins Spiel) ist tatsächlich nur eine nette Geschichte.

Offenbar gibt's außer der Volksetymologie auch eine Journalistenetymologie, die derlei in die Welt setzt oder nachplappert(wie z.B. dass Gründonnerstag von 'greinen' komme).
Denn:

(Univ.-Prof.) Maria Hornung: "Wörterbuch der Wiener Mundart": "hadschn (hatschen): mühsam, schwerfällig, schlurfend gehen. Bair.-österr. Sonderwort, Herkunft unsicher, evtl. mit 'hutschen' und 'hätscheln' verwandt"

oder

PeterWehle: "Sprechen Sie Wienerisch?": "hatschen: hinken, schwerfällig gehen, vermutl. lautmalend (vgl. Watschen, Pletschn, Flitschn), beeinflusst von Haxen, mhd. 'hakezen'; vielleicht v. mhd. 'hatsche' = Ente. Allenfalls würd ich mir noch slawischen Einfluss einreden lassen (tschech. 'chodit', kroat. 'hodati': gehen, wandern)"


Aber DER STANDARD (Dez. 2007): "Millionen Muslime beginnen Pilgerfahrt Hadsch" - verbindet wieder einmal die Haddj mit dem Hatschen -
jedoch: die meisten Pilger hatschen ja gar nicht, sie fliegen!
Koschutnig 16.03.2009


Ein "Hatscherter" ist einer, der humpelt, ein "Hatscher" eine lange, anstrengende Wegstrecke: also "hatschen" ist sowohl mühsames Gehen aufgrund einer Verletzung/Behinderung, als auch anstrengende, weite Wanderungen. Die Hadsch war ursprünglich sehr wohl eine lange, anstrengende Pilgerreise, also ist die Verbindung passend, auch wenn das Wort ursprünglich nicht von da kommen sollte!
gruberin 30.08.2015


Lustige Anmerkung: Ein Wort für "verheiratete Frau" auf koreanisch lautet [Hatschima]. Ich habe mir das Wort deshalb gut gemerkt, weil die jungen Damen in Korea einen unglaublich schlurfenden, trägen (hatscherten) Gang pflegten, zumindest vor 20 Jahren. Bei uns werden Kinder ermahnt, "geh g'scheit!", dort war es offenbar schick bzw. üblich, eine so misanthropische Gangart zu zeigen.
Manu 30.08.2015





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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.

Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Für Studenten in Österreich, gibt es eine Testsimulation für den Aufnahmetest Psychologie.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden aus nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Vokabulars den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Eingang in die Schriftsprache.