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Anlassfall

der, -es, Umlaut + -e

Ereignis, das zu einer (oft amtlichen) Reaktion führt


Wortart: Substantiv
Kategorie: Amts- und Juristensprache
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 24.09.2011
Bekanntheit: 50%  
Bewertungen: 3 3

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Kommentare (4)


Duden online: Gebrauch: österreichisch. "Ausgangspunkt eines Geschehens; Ereignis, das eine Reaktion auslöst (z. B. die Einführung einer Vorschrift oder eines Gesetzes)
*
NR-Präsidentin Prammer: "Wir haben zu oberflächliche Gesetze. Es ist kein Wunder, dass ein Lobbyismus- und ein Medientransparenzgesetz im Anrollen sind. Ich verstehe nicht, dass es immer Anlassfälle braucht, um einen Schritt weiterzukommen."
source: Die Presse.com, 23.9.2011
Warum enthielt sich just die Vorsitzende des Stiftungsrats der Stimme, als das höchste ORF-Gremium Donnerstag die neuen Landesdirektoren wählte? [...]
Den Anlassfall will sie nicht nennen, betont aber: "Ich bin draufgekommen, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt."
source: STANDARD.at, 16.8.11

Koschutnig 24.09.2011


Kaum zu glauben,
dass das Vorkommen dieses überaus prägnanten Wortes auf den Süden oder gar auf Österreich beschränkt ist! Die Erklärung leuchtet ein, aber was sagt man im Norden konkret?
klaser 24.09.2011


Nicht prägnant, sondern aufgeblasen
Die beiden von Koschutnig zitierten Beispiele zeigen sehr schön, dass "Anlassfall" kein besonders prägnanter Ausdruck ist, sondern eine aufgeblasene Version von "Anlass". Ersetzt man "Anlassfall" durch "konkreter Anlass", geht nichts verloren und es wird dasselbe ausgesagt.
Die Duden-Definition und die Ostarrichi-Umschreibung "Ereignis, das zu einer (oft amtlichen) Reaktion führt" passen ohne die Klammerausdrücke auch perfekt auf "Anlass" alleine. Die Zusätze in Klammern dürfen nicht als Spezialbedeutung missverstanden werden, denn die hat "Anlassfall" nicht. Vgl. z.B. die Aussage "Der Anlassfall [für die Radiosendung] war leicht gefunden" ( http://kija-sbg.at/index.php?id=29&Fsize=2&tx_ttnews[tt_news=197&cHash=31202ab471cebddbfeb052f2cb219afa).] "Anlassfall" wird zwar mit Vorliebe im politischen Kontext verwendet, das ist aber eine stilistische Kategorie und hat mit der Wortbedeutung nichts zu tun.
System1 09.11.2011


Ein Anlassfall
führt meistens zu einer
Anlassgesetzgebung
JoDo 10.11.2011





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