Kommentare (11)
Ist so ein Füllwort, um eine unerwartete, negative Entwicklung festzuhalten.
bessawissa 07.05.2007
entspricht das nicht
dem deutschen "denkste" (ungefähr), kommt jedenfalls von der Wortbildung einigermaßen in die Nähe.
JoDo 07.05.2007
Ich kenne das in ganz anderer Bedeutung
Wenn jemand zu Recht eine Information erwartet, die er aber nicht bekommt, sagt er ärgerlich z. B.:
"Und wo steht jetzt, wie der Weg weiter geht? Schmecks!" (also eigentlich:) "Die Antwort soll ich wohl schmecken, oder was?"
Brezi 08.05.2007
Das, was ihr hier mit "denkste" umschreibt,
... kenne ich wiederum als "Schnecken!"
Brezi 08.05.2007
meine Schwägerin verwendet das oft.
ich kenn das in ähnlicher Form wie brezerl, wenn jemand nach irgendetwas fragt, und eh schon mehrere mögliche Antworten bekam, und noch immer nicht zufrieden ist, kommt dann die leicht genervte Antwort: Nau dann Schmecks. Wobei hier eigentlich das riechen gemeint ist.
Schmecken heisst bei uns auch riechen. zb: sie hält mir eine Milchflasche unter die Nase und sagt: schmeck amoi, is die net schon sauer?
Amalia 18.08.2007
BEIDE Erstübersetzungen sind falsch
Tut mir leid: Brezi hat recht.
Auch wenn die Ausdrücke bisweilen zu ein- und derselben Sachlage passen, bezeichnen sie nicht denselben Aspekt. Ebenso, wie sich
denkste und
Fehlanzeige, ohne dasselbe zu bedeuten, mit
knapp vorbei ist auch daneben überschneiden können - letzteres passt hier übrigens ...
schmeck's bezeichnet das
Fehlen einer von vornherein zu erwartenden Information und heißt
"erschnüffle es dir doch selbst" (schmecken/riechen, siehe Amalias Anmerkung).
● Es wird vorwurfsvoll quasi den für das Fehlen der Information Verantwortlichen in den Mund gelegt.
Der Ausdruck ist auch im mittel- und norddeutschen Raum zumindest nicht ganz unbekannt;
siehe auch => Eintrag
schmeck's, Kropferter, diese erweiterte From allerdings ist vorrangig Süddeutsch = bairisch = bayrisch/österreichisch (aber auch im schwäbischen, fränkischen und/oder sächsischen Raum vorstellbar).
denkste =
denkst du ist Norddeutsch und bezeichnet einen
Irrtum:
"das nimmst du zwar an, ist aber nicht so" / "det is'n tüüüpischa Fall von Denkste."● Es kommentiert ironisch die Erwartung des Gegenübers, wird also niemand anderem in den Mund gelegt.
Fehlanzeige ist Norddeutsch und steht für
das Ergebnis der
erfolglosen
Suche nach einer Sache ohne zwingende Erwartung,
am häufigsten nach einem Gegenstand, seltener nach einem Umstand oder aber einer Information.
● Damit bezeichnen vergeblich Suchende enttäuscht das Resultat ihrer Mühe.
Plausibel wäre die Herleitung von der Anzeige eines Suchgeräts (Echolot, Radar, Metalldetektor, ...).Mit der Bezeichnung eines Irrrtums (im Sinn von "
Falschanzeige") überschneidet es sich lediglich dann - und zufällig -, wenn nicht nur das Gesuchte fehlt, sondern zusätzlich das nebensächliche Auffinden von etwas nicht Gesuchtem den Misserfolg unterstreicht (Klassiker: an der Angel hängt ... ein alter Schuh).
joeditt 18.04.2009
Kurios:
" A Day That Really Schmecks..." - Ein Mennoniten-Wort in der ursprünglichen Bedeutung "schmeckt gut" - die sprechen zuhaus ja ein recht altertümliches "Deitsch" ("Pennsylvania Dutch")*) und kennen " lecker" noch nicht.
http://cardamomaddict.blogspot.com/2007/01/15-january-day-that-really-schmecks.htmlSelbst Kochbücher gibt´s: *"Food that really schmecks"*"More Food That Really Schmecks"*"Schmecks Appeal"
http://www.goodreads.com/book/show/3237516.Schmecks_Appeal*) Eine nette (englische) Seite über die/das Pennsylvania Dutch: "Ferhoodled, Ferschmutzed, and Ferlorn"
http://mypage.siu.edu/rae50/Dutchified.html Koschutnig 17.07.2010
`Wervechslung´ ?:
Bei der "Übersetzung" "
denkste, Fehlanzeige"
handelt es sich wohl um eine heute geradezu selbstverständliche Verwechslung von "Schmecks!" mit dem ähnlichen
"Schneck(e)n!" , wie
Brezi schon andeutet und
joeditt ausführt.
Die Aufforderung "Schmeck´s!" meint, man solle doch gefälligst herauszufinden versuchen/raten, wie es um eine Sachlage bestellt sein könnte (zunächst war eben an ein Kosten und Schnuppern gedacht, man denke an ein Wein-"Tasting" mit ungekennzeichneten Proben)
Koschutnig 17.07.2010
Koschutnig meint
´schmecks´ heißt: ´na komm´ doch selber drauf´.
SO, in dieser Bedeutung, habe ich das aber noch in den seltensten Fällen gehört, auch wenn´s die korrekte Übersetzung ist.
JoDo 17.07.2010
Ich muss ergänzen:
"Versuch gefälligst selber draufzukommen - aussichtslos!" (wie meine Wein-Tasting-Versuche) -Bei derart hoffnungslosem Denk-Unterfangen steckt dann wohl auch das "Denkste!" drinnen.Doch während das "Denkste!" und das "Ja, Schneckn!" gern vom Anheben des Kinns begleitet ist, passt zum "Schmeck´s!" ein Achselzucken. Aus Wien:* Peter Altenberg: "Semmmering 1912", Berlin 1913, S. 77:
In J. war ein reicher Stammgast, der jeden „Eingeborenen" sogleich fragte: „Wie war der Winter?" Obzwar ein jeder darauf mit Freuden geantwortet hätte: „Schmecks!", so sagten doch alle, mit Rücksicht auf Trinkgelder, die niemals stattfanden: „Heuer besonders hart, gnä´ Herr"* Anna Hartmann: "Erinnerungen einer alten Wienerin":
Als er nach Hause kam und ihn seine Schwester Elisabeth fragte: „Wo war Er schon so früh gewesen?", da sagte er übermütig: „Schmeck´s, Kropferte"(Böhlau, Wien 1998, S. 170).
Aus der Schweiz und aus Süddeutschland:*
...Da schreibt man drunter « Gleich x », und es is´ nie g´fehlt, weil x jede unbekannte Zahl ausdrückt: x ist nämlich die Abkürzung von: « Schmeck´s! »(Sprachspiegel. Zeitschrift des Deutschschweizerischen Sprachvereins, Bern 2005)
*
"Schmeck´s! Leg´s dir selbst zurecht. Ich sag´s nicht" (Hermann Fischer: "Schwäbisches Handwörterbuch", Tübingen 1999, S. 377)* Alois Ruckert: "Unterfränkische Mundart" (1901) S.163 :
Wos hasta gsogt? — „Schmecks!" (Diese Antwort wird gegeben, wenn man entweder eine Äußerung nicht wiederholen will oder wenn der Frager überhaupt keine Kenntnis davon nehmen soll)
Koschutnig 17.07.2010
Das Mennoniten´schmecks´
ist ja köstlich! (Tzvivelle Soup)
Dazu passend ist mir folgendes eingefallen:
Der Filmpionier Peter Kubelka hat sich auch zum Thema Kochen seine Gedanken gemacht und meint, dass jedermann als Allererstes im Leben eine
WELTAN
SCHMECKUNGerwirbt, also, Schmecken vor dem Schauen (und erst recht dem Denken).
JoDo 18.07.2010