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geigeln



beim Fahren nicht die Spur halten, Schlangenlinien fahren


Wortart: Verb
Erstellt von: Brezi
Erstellt am: 16.04.2007
Bekanntheit: 64%  
Bewertungen: 9 0

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Kommentare (17)


geigeln
wäre die bessere Schreibweise, siehe Hinweise in der Eingabemaske
klaser 17.04.2007


Nach der Bewertung
fällt mir erst auf, dass bei der Übersetzung etwas fehlt: geigeln kann man nur einspurig! Daher ein Vorschlag: geigeln (Ausspr.: geigln) - schwankend, unsicher fahren, mit einspurigem Fahrzeug
klaser 17.04.2007


Schreibweise geändert
Danke für den berechtigten Hinweis. Ich habe das jetzt korrigiert.
Brezi 18.04.2007


auch Benützer öffentlicher Verkehrsmittel
kennen das Geigeln als "in sich schlingern", achterförmige Schaukelbewegungen vollführen "Na des geigelt aber heute wieder"
JoDo 18.04.2007


Na ja,
als Motorrad-, Rad- und Autofahrer sowie Netzkartenbesitzer sage ich: meine 2CVs konnten auch geigeln, aber wie - allerdings provozierter Weise. Hingegen ist geigeln auf zwei Rädern unfreiwillig, oft hilflos. Deswegen kommt es mir, auf eine Straßenbahn angewendet, irgendwie inflationär verwendet und gefladert vor und ich möchte es ähnlich wie Licht am Tag fürs Motorradl reserviert sehen. Aber wenn es so verwendet wird, dann ist das halt so.
klaser 18.04.2007


Der Schienenfahrzeugbauer
spricht in diesem Fall euphemistisch vom "Sinuslauf", dem unvermeidlichen Pendeln des Radsatzes innerhalb der Spurweitentoleranz. Dieses Verhalten in geordneten Bahnen ablaufen zu lassen gehört sicher zur Kunstfertigkeit des Konstrukteurs. Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Sinuslauf Beim Wiener Niederflurstraßenbahntyp ULF wird der Sinuslauf künstlich durch einen periodisch schwingenden Drehmomentverlauf simuliert. http://public-transport.net/bim/Ulf.htm
JoDo 19.04.2007


Zweispurig oder nicht?
Als ich 1981 einen Renault 10 erwarb, hat der nach Aussage vieler trotz seiner 4 Räder "gegeigelt". Ob die, die mich darauf hinwiesen, sich sprachlich korrekt ausdrücken, wage ich nicht zu entscheiden. Hätten die das damals nicht gesagt, hätte ich mich auch zu dem Zusatzhinweis "Zweirad" entschlossen. Vielleicht kommen dazu aber noch Kommentare. Freiwillig bin ich mit diesem Gefährt übrigens nicht gegeigelt. Dieses Fahrzeug hatte Hinterradantrieb und war vorne extrem leicht. Bei 70 km/h und mittelmäßigem Seitenwind für einen ungeschickten Anfänger schon ein Kunststück, den auf der Spur zu halten. Die Vorbesitzerin hatte zu diesem Zweck im Kofferraum vorne Ballast gelagert, um wenigstens etwas Balance zu erreichen
Brezi 20.04.2007


Zum Geigeln gehört nicht nur das Schlangenlinienfahren, sondern auch das Pendeln und Schwanken dazu und das kann nur ein einspuriges Fahrzeug.
bessawissa 21.04.2007


Möchte ja gerne den Zweiradfans
das Monopol auf dieses Wort zusprechen, aber immer öfter fallen mir Wendungen, die mein Vater gerne verwendet hat ein (leider kann ich ihn nicht mehr dazu befragen), genau in dieser inflationären Art, die "klaser" beanstandet. Alles, was locker saß (Zähne) oder ausgeleiert war (Scharniere) hat da gegeigelt. Beide Varianten führt http://oewb.retti.info/oewb-public/show.cgi?lexnr=A2gyjAaz3rXiY1kTdT/o015nzUjmFx6uMsXZTPxTkaXdvKhMuM7IcA==&pgm_stat=show auf: AT - Oberoesterreich geigen AT - Salzburg geigeln wird auch für das geigeln mit dem Sessel verwandt AT - Wien auch: herumgeigeln- unsicheres Radfahren, Schlangenlinien beim Auto; beim Zureichen schwanken AT - Wien gigeln bekannt AT - Wien Umgangssprache, alt ^heute eher wackel in Gebrauch AT - Wien geigen Aber im Österreichischen Wörterbuch stehts so: geigeln (ugs.); mit dem Fahrrad geigeln (schwankend fahren) ÖWB37 Zur Dynamik einspuriger Landfahrzeuge Prinzipiell steigt die Stabilität des einspurigen Fahrens mit der Geschwindigkeit... Kurzzeitige Instabilität führt zu unruhiger Fahrt mit kurzen Rechts-Links-Richtungswechseln, weil die Neigung des Fahrzeugs einen Lenkausschlag auf die jeweilige Seite hervorruft. Eine solche Fahrweise, die meist nur bei Ungeübten oder bei Seitenwind auftritt, wird in Österreich und Süddeutschland "Geigeln" genannt. http://de.wikipedia.org/wiki/Einspurig aus einem "do it yourself"-forum: ...Zapfen, die so eingelaufen sind, sind zu wechseln, da die Gefahr von Kerb- und Dauerbrüchen besteht. Das äußere Lager muß schiebbar sein, aber es darf ebenfalls nicht auf der Welle geigeln (Zapfen wechseln)... http://www.mercedesclubs.de/scriptdaten/vdhforum/DCForumID1/5126.html#0
JoDo 22.04.2007


Beachtliche Recherche von JoDo!
Dann drängt sich eigentlich auf: a) wackeln b) bei Fahrzeugen, besonders bei einspurigen: schwankend fahren. Zu den sinusförmigen Auslenkungen sollte man vielleicht ergänzen: Fahrzeuge stellen grundsätzlich schwingfähige Gebilde dar, und es bedarf konstruktiven Aufwands, das gefürchtete Aufschaukeln zu verhindern, zum Beispiel in einen Geschwindigkeitsbereich über der Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs zu verlegen. Gefürchteter Effekt vergangener Motorradtage: Nach dem "Auffrisieren" geht die Gurke zwar wie der Teufel, beginnt aber zunächst leicht, bei höchsten Geschwindigkeiten unkontrollierbar rhythmisch zu pendeln, der Lenker lässt sich einfach nicht ruhig halten.
klaser 22.04.2007


Pfuh!
Eigentlich wollte ich nur einen Wortbeitrag leisten. Jetzt habe ich hier offensichtlich eine Zweikampfarena errichtet. Solange sich das aber auf einem derartigen intellektuellen Level abspielt, bin ich eher stolz auf die Schaffung dieser "Sporthalle". Viel Spaß weiterhin, ihr zwei! Ich verfolge euren Schlagabtausch regelmäßig.
Brezi 25.04.2007


Schlagabtausch und Arena-
das lasse ich für Reaktionen auf schulmeisternde oder selbstdarstellerische Beiträge gelten, aber JoDos Beiträge sind immer sachdienlich und förderlich!
klaser 25.04.2007


Gar kein Zweifel
Ich finde sowohl deine als auch JoDos Beiträge von allererster Qualität, Mir imponieren Formulierung, Güte der Recherche, Richtigkeit der Aussagen, einfach alles. Mag sein, dass meine Reaktion, die aus einem Gemisch aus Verlegenheit und Belustigung resultierte, irrational war. Ich bin mir so ein bisschen wie ein armer kleiner Patient vorgekommen, der mit einem Dippel ins Spital kommt und als er geht, bemerkt er, dass zwei Professoren noch immer erbittert über "seine" Beule diskutieren. Wie gesagt: irrational, aber vielleicht nachvollziehbar. Wie auch immer, es war auch nicht die Spur zurechtweisend gemeint, Ich wollte, ich könnte als "Beitragsleister" so konstant euer Niveau halten, wenngleich ich mir wirklich redlich Mühe gebe. Ich werde weiter mit Interesse eure Informationen zu diesem Stichwort lesen.
Brezi 26.04.2007


hab gerade was hübsches gefunden:
http://www.eiba.tuwien.ac.at/fileadmin/mediapool-eisenbahn/Diverse/Anschauungsunterlagen/Sinuslauf/SinusSchienen.avi
JoDo 20.06.2008


Ein gutes Beispiel dafür,
dass ein in D bekanntes Wort in Österreich eine ganz andere Bedeutung haben kann!
Beispiele aus D:- http://www.gruppenspiele-hits.de/sonstige-spiele/kartenspiel-geigeln.html - - http://www.1999er.gipfelbuch.de/page91.htm - "Geigel (geigeln, die Geigelei) Unfug im harmloseren Wortsinn"(herum)geigeln heißt in meiner Heimat soviel wie "harmlosen Blödsinn machen".
Compy54 09.08.2013


Eine weitere (österreichische) Variante fand ich auf
http://www.openthesaurus.de/synonyme/geigeln :"geigeln (österr.) (ugs.) · torkeln (ugs.) · wackeln" - vorstellbar z.B. beim Radfahren (lernen).
Compy54 09.08.2013


Hallo!

Ich wohne in einem winzigen Ort namens Geigelberg (Gemeinde Asperhofen in Niederösterreich).
Kann es sein dass das sowas wie "Torkelberg" bedeutet?
In einer Deutschen Quelle habe ich gefunden dass es (dort) Kuckucksberg bedetuet.

https://www.heimatkundliche-vereinigung.de/userfiles/files/HKB-pdf/Heimatkundliche%20Blaetter%2016_1969%20%20S%20725%20-%20772.pdf

Mich würden Eure Ideen dazu interessieren!
Liebe Grüsse
Userc3b54K5b 15.06.2021





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