3.3 stars - 6 reviews5

Vorhang, Vorhänge

die,

Gardinen


Wortart: Substantiv
Erstellt von: tvinz
Erstellt am: 02.02.2006
Bekanntheit: 83%  
Bewertungen: 5 1

Dieser Eintrag ist noch nicht Teil des Wörterbuches.

Dieses Wort kann mit den Informationen auch als PDF ausgegeben werden: PDF von Vorhang, Vorhänge

Kommentare (8)


virhank
Im tschechischen heißt der Vorhang "virhank". Sehr angelehnt an unsere Mundart: Moch' de Viahankl zua, damit keiner eina schau' kau(n).
Hoerersdorf 14.07.2011


Überraschend...
finde ich das. Kommt am Ende gar das "Schnupftuch" vom tschechischen "Schnupptichl"?
klaser 14.07.2011


O,o, Klaser, bös!
Kommt 'Kindergarten' vom amerikan. "kindergarden", "abseilen" von der austral. Sportart "abseiling", "Blitzkrieg" vom brit."the blitz", "Handel" vom poln. "handel", "Dollar" vom ehem. slowen. "Tolar"? ( "Dollar" kommt tatsächlich vom 'Tal' über den 'Taler', niederdeutsch/holländisch mit d-, vom begehrten "Joachimsthaler Silbergroschen". Österr. mit å ausgesprochen, fand der "Taler" seinen Weg auch ins Slowenische als 'Tolar' ( wie der Gråf > slowen. 'grof')
Koschutnig 15.07.2011


Deutsch: "Gardine" wird als "leichter Vorhang" definiert
Mittelhochdeutsch "vorhanc" [-k]! oder "vurhanc" [-k ]> Fürhang ( veraltetet wie auch andere veraltete Formen, vgl "Fürtuch", "fürnehm"); so ins Tschechische als virhank
Keine "eiserne Gardine", sondern ein "eiserner Vorhang" hebt und senkt sich z.B. in der Hamburger, Dresdener, Leipziger Oper und in den 3 Berliner Opernhäusern. Die "Übersetzung" ist sehr unzulänglich.
Koschutnig 15.07.2011


Deutsch: "Gardine" wird definiert als "leichter Vorhang"
Wenn ein Synonym wie 'Gardine' hier nicht häufig ist, bedeutet das aber noch nicht, dass das Wort "Vorhang" deshalb ein Austriazismus ist!Da sollte es auch eine Sammlung deutscher Begriffe geben, die in Österreich nicht oder kaum verwendet werden (oder gegen die sogar ein Widerwillen existiert), für die jedoch kein eigener Austriazismus existiert. Ich find es z.B. "zum Speiben", wenn ein Österreicher binnendeutschen Jargon verwendet und z.B. 'mal' statt 'einmal' sagt/schreibt ("sag ich mal", "hab ich schon mal gehört, weiß es aber nicht genau") Geradezu spannend: "Gardine" und "Gardinenpredigt"
Gardine f. ‘Fenstervorhang’. Niederrhein. 'gardyn' (1477), 'gardijn' (1495), mnd. 'gardīne', 'gardīn' (16. Jh.) findet Anfang des 17. Jhs. Eingang ins Hochdeutsche, wird aber im Oberdeutschen nicht heimisch (dort 'Vorhang', ). Es bezeichnet anfangs (bis ins 19. Jh.) den ‘Bettvorhang’ und ist über mnl. 'gordine', 'gardine', 'gordijn' entlehnt aus gleichbed. afrz. 'cortine', landschaftlich (Nordostfrankreich) 'go(u)rdine' (frz. 'courtine'). Die im 18. Jh. anzutreffende, historisch nicht berechtigte Schreibung "Guardine" beruht vielleicht auf Anlehnung an ital. span. 'guardia'. Das frz. Substantiv geht auf spätlat. 'cortīna' ‘(Tempel-)vorhang’ zurück, eine Bildung zu lat. 'cohors' -tis, ‘eingezäunter Hofraum, Viehhof’ (verwandt mit nhd. "Garten"), als Übersetzung eines griech. Wortes für ‘Vorhang’ (bes. vor dem Zelt) zu einem griech. 'aulḗ' ‘Hof, umhegter Hofraum’ Gardinenpredigt f. (frühes 18. Jh.), die ‘Strafrede, mit der die Frau ihren spät heimkehrenden Mann hinter dem Bettvorhang, der Gardine, empfängt’; älter dafür "Gardinenmesse" (Mitte 17. Jh.), Niederlande: . 'gordijnroede', 'gordijnmette', 'gordijnmis', 'gordijnpreek'; England: 'curtain-lecture'.
Quelle: DWDS "Gardine" http://www.dwds.de/?qu=GardineIrgendwie paradox dabei ist, dass das Wort für den leichten Fenstervorhang aus den Niederlanden stammt, also ausgerechnet aus einem Land, wo bei kaum einem Fenster eine solche Gardine zu sehen ist!
Koschutnig 15.07.2011


@Koschutnig
Mir gehen die "mal"-Sager_innen auch schwer gegen den Strich. Allerdings ist diese Schlacht längst verloren! Es gilt in allen möglichen Kreisen als besser, moderner oder was weiß ich, "mal" zu sagen und zu schreiben. Meine dreijährige Tochter lernt und spricht gerne Wienerisch, obwohl sie im Kindergarten mit nordisch indoktriniert wird ("räumt mal die Stühle weg"), aber wer weiß, wie lange noch... die ältere sagt mir schon, dass niemand so redet, wie ich meine, dass es richtig ist. So gerate ich ins Eck des komischen Alten... schauderhaft.
klaser 17.07.2011


@ Koschutnig
>aus den Niederlanden stammt, also ausgerechnet aus einem
Land, wo kaum ein Fenster mit einer Gardine versehen ist!
System1 31.10.2011


grad neullich
haben wir das Wortpaar "Pension - Rente" hier gehabt. Mir kommen die zwei "Fälle" sehr ähnlich gelagert vor.
JoDo 31.10.2011





Facebook   Xing   Twitter

Impressum | Nutzung | Datenschutz

Das österreichische Deutsch, oder einfach Österreichisch, zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. Es besitzt einen einzigartigen Wortschatz, bekannt als Austriazismen, sowie charakteristische Redewendungen.

Die Eigenarten von österreichischem Deutsch gehen jedoch über den Wortschatz hinaus. Sie erstrecken sich auf Grammatik und Aussprache, inklusive der Phonologie und Intonation. Darüber hinaus finden sich Eigenheiten in der Rechtschreibung, wobei die Rechtschreibreform gewisse Grenzen setzt.

Das Standarddeutsch des Österreichischen ist von der Umgangssprache und den in Österreich gebräuchlichen Dialekten, wie den bairischen und alemannischen, deutlich abzugrenzen.

Dieses Online Wörterbuch der österreichischen Sprache hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern versucht eine möglichst umfangreiche Sammlung an unterschiedlichen Sprachvarianten in Österreich zu sammeln.

Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Hinweis: Das vom Bildungsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Dienste sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.