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schwadronieren



Unsinn reden, großspurig daherreden


Wortart: Verb
Kategorie: Zwischenmenschliches
Erstellt von: wortklauber
Erstellt am: 29.09.2013
Bekanntheit: 0%  
Bewertungen: 2 1

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Viele umgangssprachliche Begriffe sind viel weiter verbreitet, als mancher meint, weshalb es ratsam ist, sich vor einem Eintrag über die Verbreitunng zu informieren (Duden, Google.de, DWDS...).

* schwadronieren : ‘viel Worte machen, geschwätzig sein, mit aufschneiderischen Worten renommieren’, anfangs auch (heute unüblich) ‘eine Schar bilden, in Schwadronen umherziehen, sich in (Reiter)haufen herumtreiben’ (18. Jh.), studentensprachlich ‘wild und planlos fechten’, übertragen ‘mit Worten fechten, prahlen, aufschneiden’. Dazu: Schwadroneur m. ‘Schwätzer, Aufschneider’. (Pfeifer Etym. WB, DWDS)
* Friedensnobelpreisträger Carl v. Ossietzky: »Helft Besonnenheit verbreiten, Kameraden, und ihr helft eurem Vaterland mehr als es alle schwadronierenden Nationalisten tun!« ("Nie wieder Krieg!", 1921)

* "Völkischer Beobachter", Berlin:
»Das schwadroniert heut genau so von Ostpreußen und der Odergrenze wie vor der prahlerischen Ankündigung im letzten Sommer, man würde die Deutschen vor den Toren Berlins "zerhacken".«(19.03.1940)*Heinrich Heine: »Warum muß Talent und Ehrlichkeit zugrunde gehen, während der schwadronierende Hanswurst, der gewiß seine Augen niemals durch arabische Manuskripte trüben mochte, sich räkelt auf den Pfühlen des Glücks und fast stinkt vor Wohlbehagen?« ("Lutetia ? Berichte über Politik, Kunst und Volksleben", 1844)
* Rüdiger Warnstädt: »Über den Unterschied zwischen Schwadronieren und Schwafeln« ("immer wieder Warnstädt: sechsundzwanzig heitere Auftritte über Heiteres, weniger Heiteres und manchmal sogar ziemlich Unheiteres bei Gerichten, Beamten, Menschen, Theater, auf Reisen, zu Hause, Osten und Westen und überhaupt alles, was wichtig und interessant ist", Berlin 2009, S. 176) http://tinyurl.com/prv5y8n

* Franz Josef Degenhardt: »Während ihr Vater wieder mal über zu beachtende Grundsätze und dergleichen schwadronierte...«, * ("Für ewig und drei Tage", Berlin 1999)* Lexikon der Werbesprüche: »Die Pressestelle der Brauerei dachte nur an das eine und schwadronierte drauflos:.....« Wolfgang Hars,"Nichts ist unmöglich!", München 1999)* Wolfgang Koeppen: »..ob er nun hier schwadronierte oder im Stadtrat zu Hause, er war sitzengeblieben, während Judejahn tapfer vorangeschritten war,..« ( "Der Tod in Rom", Suhrkamp, Frankfurt 1954)* Der SPIEGEL: »Und bei Gelegenheit des Abessinienkrieges, 1936, schwadroniert der vom Kokain gezeichnete, aber noch immer den Köchinnen nachstellende Greis schon wieder gerade so, wie man es von ihm gewohnt ist,..«(30.1.1989 )* WELTBÜHNE: »..den Herren der Christenheit aus der Nähe besichtigen, um dann nachher zu Hause davon schwadronieren zu können« (1956)* Die ZEIT:
»Als Gerhard Schröder in einem Interview mit Schülerzeitungsredakteuren den Kumpel mimte und von Lehrern als "faulen Säcken" schwadronierte, beging er den Fehler seines politischen Lebens. Dieser Beleidigung gedenken die Lehrer mit der gleichen historischen Hingabe wie die Serben der Niederlage gegen die Türken 1389 auf dem Amselfeld.«( 13.03.2008)

Koschutnig 29.09.2013





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