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Inländerrum

der, -s, -Arten

Kunst-Rum; Stroh-Rum


Wortart: Substantiv
Kategorie: Essen und Trinken
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 15.04.2010
Bekanntheit: 93%  
Bewertungen: 3 4

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Kommentare (4)


"Kunst-Rum"
»Kunst-Rum, z.B. Stroh Rum - In Österreich: Inländer-Rum 40 % und 80 %«
http://www.suchtmittel.de/info/rum/000505.php, ein WP-Text.

»Stroh Rum
ist eine in Österreich aus Zuckerrohr hergestellte Spirituose.
Im Jahr 1832 begann Sebastian Stroh in Klagenfurt mit der gewerbsmäßigen Erzeugung von Likören und Edelbränden. Das Unternehmen erweiterte im Laufe des 19. Jahrhunderts seine Produktpalette und konnte im Jahr 1900 auf der Pariser Weltausstellung die große Goldmedaille entgegennehmen. Im Jahr 1926 konnte man von ca. 100 verschiedenen Bränden insgesamt 1,2 Millionen Flaschen abfüllen.
Im Jahr 1969 übernahm Hanno-Maurer Stroh in mittlerweile fünfter Generation das Familienunternehmen und konnte in den 1970er Jahren eine internationale Markenplatzierung erreichen. In den Jahren 1977 bis 1980 wurde der Klagenfurter Standort mit einer neuen Betriebsanlage erweitert. Stroh expandierte 1990 bis 1992 durch Gründung von Tochterunternehmen in Ungarn und Rumänien stark im Osten von Europa, die folgenden Jahre avancierte Stroh zum bekanntesten österreichischen Markenartikel in Deutschland. Im Duty-Free Bereich "Rum" rangierte Stroh im Jahr 1993 weltweit auf Platz 3. Im Jahr 1994 wurden 10 Millionen Flaschen mit verschiedenen Bränden abgefüllt.
Einer strategischen Allianz mit dem Linzer Unternehmen Stock und dem deutschen Spirituosenunternehmen Eckes folgte im Jahr 1997 die Fusion von Stroh und Stock zur "Stock & Stroh GmbH", die im Jahr 1998 in "Stock Austria GmbH" umbenannt wurde und ein 100%iges Tochterunternehmen der Eckes AG. wurde.
http://www.suchtmittel.de/info/spirituosen/000515.phpNach einem Management-Buy-out 2008 ist das ursprüngliche Klagenfurter Unternehmen jetzt im Besitz von Harold Burstein und damit wieder ein allein stehendes österreichisches Unternehmen mit seiner Zentrale an der Strohgasse 6 in Klagenfurt.

Von dem Fabrikgelände der Jahrhundertwende in der Klagenfurter Rosentaler Straße ("Schmelzhütte") ist heute nach einer fast vollständigen Schleifung nur mehr ein Gebäude erhalten, hinter dem sich nun die modernen Produktionsanlagen befinden, wo 4 Millionen Liter STROH - Tendenz steigend - erzeugt und abgefüllt werden.
Erhältlich sind die Produkte von Stroh Austria, zu dem neben dem klassischen STROH auch die Spirituosenmarken Mautner, Bouchet und Charly zählen, in 28 Ländern. Der Exportanteil liegt bei etwa 66 %, wobei der größte Teil nach Deutschland, Skandinavien und Benelux geliefert wird.
Das bekannteste Stroh Produkt ist "Stroh Original 80" (früher "Stroh Inländer-Rum") mit 80% Alkoholgehalt, der auch mit einem Alkoholgehalt von 40 oder 60 % erhältlich ist. Der Rum wird zum Kochen, Backen und als Mischgetränkzusatz verwendet. Nebenprodukte sind "Stroh Jagertee" mit 40 % oder 60 % Alkohol sowie "Stroh Punsch", die beide als Zusatz zu Heißgetränken verwendet werden.
http://www.suchtmittel.de/info/spirituosen/000515.php
"Stroh Original" wird gemäß EU-Verordnung EWG 1576/89 aus hochrektifiziertem Rum erzeugt, der aus dem Ausland zugekauft und anschließend in Österreich mit Essenzen und Aromen („Bonificateurs“) veredelt wird; außerdem wird Farbstoff zugesetzt.
Seit 1. Jänner 1999 muss die Alkoholbasis des Inländerrums aus der Zuckerrohrverarbeitung stammen, was bis dahin nicht der Fall war. (WP)
Zum bekanntesten "Inländerrum", der ja nicht mehr "Rum" sein durfte, geht´s auf
http://www.stroh.at/ http://www.stroh.at/en/news/?full=180
Koschutnig 15.04.2010


»"Kunst-Rum"
in Österreich: Inländer-Rum,
mit üblicherweise 38 %, eines der zahlreichen Fabrikate und in Deutschland synonym für den Inländer-Rum ist der Stroh Rum mit auch 60 % und 80 %; darf in Deutschland nicht mit der Bezeichnung „Rum“ verkauft werden. «(WP)


»Der Kunst-Rum wird in Österreich als Inländer-Rum bezeichnet, der in der Regel mit 38 Volumenprozent verkauft wird. Dieser Rum ist eines der vielen Fabrikate, die in Deutschland für das Synonym "Stroh-Rum" stehen.
Der Stroh-Rum darf in Deutschland nicht unter dem Namen „Rum“ verkauft werden. Der Grund dafür ist der hohe Gehalt an Alkohol, denn hier liegt der Wert zwischen 60 und 80 Prozent. Durch den extrem hohen Gehalt an Alkohol eignet sich der Stroh-Rum ideal für Longdrinks und Cocktails. Hierbei entsteht ein sehr eigener Geschmack. Genauso kann man diesen Rum auch hervorragend für Bowlen nutzen. Weiterhin findet der Stroh-Rum in der Küche beim Kochen und Backen Verwendung.«
http://www.bartedo.de/alkoholisches/rum/rum-bezeichnungen.html
Koschutnig 15.04.2010


EU-konforme Bezeichnung?
In einem Zeitungsartikel habe ich gelesen, dass der Wortteil RUM möglicherweise in Bezeichnungen für Rum-Imitationen nicht mehr geführt werden darf, damit sich die Zuckerrohrbrände aus der Karibik etc. deutlicher von aromatisierten Imitaten abheben. In Österreich habe ich davon noch nichts bemerkt, aber angeblich wurde in Tschechien so etwas bereits in die Tat umgesetzt. Auch dort hieß das (mit Zuckercouleur gefärbte?) Getränk, das man sich hüben wie drüben in den Tee schüttet, tuzemsky rum, mit der gleichen Bedeutung wie im Dt. Jetzt soll die Bezeichnung auf tuzemák (also Inländer) geändert werden. Weiß jemand Genaueres?
Brezi 12.05.2010


Zur Frage nach der Bezeichnungs-Situation in der Tschechischen Republik:
Erzeugnisse, die zuvor als "tuzemský rum" ( Inländerrum, zu 'tuzemec' = 'der Einheimische') auf dem Markt waren, werden infolge der EU-Einengung von "Rum" auf unveränderte Zuckerrohr-Destillate ab 2003 nunmehr unter anderen Namen wie "Tuzemský" ohne das Wort "Rum" oder als "Tuzemák" angeboten. (napoje.gastronews.cz).

Etikettenbilder verschiedener "Tuzemáks" oder "Tuzemskýs": http://tinyurl.com/lxmv5ed

Zum "Kunst-Rum":
Was die Bezeichnung "Inländerrum" anlangt, so konnte «2009 die EU-Kommission zum Umdenken bewegt werden und definierte die Bezeichnung "Inländer-Rum" nun als eigenständige Spirituose, die speziell für Österreich unter rechtlichen Schutz gestellt wurde.
Seither darf der Inländer Rum, der ja tatsächlich mit Rum im eigentlichen Sinne nichts weiter zu tun hat, auch wieder außerhalb Österreichs verkauft werden, muss jedoch zu 100% in Österreich hergestellt und abgefüllt worden sein.» ( Thomas Majhen, Die Barfibel, 2013)

Dass ein "Inländerrum" aus Zuckerrüben und nicht aus Zuckerrohr gewonnen wird und daher "mit Rum im eigentlichen Sinne nichts weiter zu tun hat", ist seit 1999 nicht mehr wahr, denn die EU-Verordnung EWG 1576/89 verlangt, dass die Alkoholbasis auch des Inländerrums aus der Zuckerrohrverarbeitung stammen muss. Daher wird hochrektifizierter Rum aus dem Ausland zugekauft und anschließend in Österreich mit Essenzen und Aromen veredelt.
Inländerrum ist also kein "Kunst-Rum" mehr!
Koschutnig 06.08.2014





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