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Meli 15.11.2008
Neben den versch. anderen Bedeutungen, die „Schragen“ hat oder hatte - ein „Bock“, also ein Gestell aus kreuzweise verbundenen Pfosten oder Latten, das Andreaskreuz, eine Maßeinheit für Holz, die Zunftsatzung - ist’s in weiten Teilen Österreichs auch eine lieblose Beschreibung einer nicht rundlichen Frauensperson zumeist fortgeschrittenen Alters („alter Schragen“). vgl. Retti
http://tinyurl.com/luxc95t Als
„ knochige Frau“
source: Wolfgang Teuschl, Wiener Dialektlexikon (2013)
definiert das Wiener Dialekt-Lexikon einen "
Schragen", doch Peter Rosegger (wie Wilhelm Busch) gebrauchte den "
Schragen" auch für Mannsbilder, etwa 2 x im "Gottsucher" von 1883:
Den stundenlangen Weg bis zur Rabenkirch ihn zu tragen, hatten sie keine Lust; das Geld schloß der Alte in der Faust, so sagte einer: "Das Nest wissen wir, das Geld wollen wir. Ein krüppelhafter Schragen ist er. Schlagen wir ihn todt."
source: Peter Rosegger, "Der Gottsucher" (1883)
"Alter Schragen," rief ihm einmal der Sandhock zu, "Du sagst meine Gedanken."
source: Rosegger, "Der Gottsucher"
Wilhelm Busch ("Summa summarum") überträgt das Bild des hölzernen Schragens jedoch auf einen Mann:
Sag, wie wär es, alter Schragen,
Wenn du mal die Brille putztest,
Um ein wenig nachzuschlagen,
Wie du deine Zeit benutztest.
s.a.
Schragn (schiacha) hässliche Frau
Koschutnig 27.07.2014