Kommentare (12)
Ausgesprochen...
und schnell ein Kreuzzeichen dabei gemacht.
ChrisB 26.08.2008
Meli 26.08.2008
Info dazu auf:
http://www.keinverlag.de/texte.php?text=178986 http://www.sphinx-suche.de/elementa/teufel.htm http://www.zeno.org/Wander-1867/A/Gottseibeiuns JoDo 26.08.2008
Meli 26.08.2008
@meli:
... drum hat´s mich ja auch gewundert, dass Du das nicht kennst!
JoDo 26.08.2008
@Meli - Nix für ungut!
Wenn meine österreichischen Großeltern und Eltern das Wort gekannt haben und meine 17jährige, österreichische Tochter das Wort auch kennt, denk ich, wirds doch mehr zählen, als wenn's eine Münchnerin NICHT kennt. Bitte alle Österreicher melden (sagen wir ab 30), die den Ausdruck kennen! Und außerdem: steht am Kopf der Seite "Sprache in Österreich". Wenn du Google mehr vertraust: Suchergebnis (in Österreich) ungefähr 3.250 für gottseibeiuns, obwohl ich bei Kategorie veraltet, historisch gewählt habe. LG Chris
ChrisB 27.08.2008
Meli 27.08.2008
@ChrisB ...
Mir scheint, das Problem liegt an der Übersetzung. auch für mich ist diese
Übersetzung nicht besonders treffend.
Zugegebenermaßen ist dies recht schwierig zu übersetzen und nur mit dem Teufel ist es nicht getan
Vorab sei auch erwähnt, diese Bezeichnung nur im Osten bekannt zu sein scheint und da auch nur in überwiegend Wien.
Eine Übersetzung fällt daher schwer, Gottbeinuns beschreibt in einem Wort die Angst und den Respekt vor dem Teufel. Schon alleine das Aussprechen des Namens sollte man
tunlichst vermeiden war schon in alten Zeiten die Devise.Man ging eher über, den
Fürsten der Hölle erst garnicht beim Namen zu nennen und es mit Gottbeiuns zu verdeutlichen.
Zusammenfassend bevor es langatmig wird:
Die Übersetzung ist daher sinngemäß falsch, es beinhaltet in keinster Weise mit diesem
einen Wort Teufel die Bedeutung. Die besagen würde : Gott sei bei uns, „er“ soll mir
fernbleiben. „Er“ macht mir Angst“. Das Kreuzzeichen dazu verdeutlicht es zusätzlich.
Wenn ich eine Übersetzung zu machen hätte, schwierig, aber möchte nicht ausweichen und nur bemängeln.
Gottseibeiuns – beschwörende Formel den Teufel fernzuhalten
Ferner möchte ich Moderatorenkollegin Meli sagen /schreiben, es zumindest für mich immer wichtig ist zu wissen, wie bekannt dieses Wort im Umfeld ist.
Lieber ChrisB, Meli lebt in Deutschland, eine der Wenigen die in der Lage ist hier mit
ECHTEM Fachwissen mitarbeiten zu können.
Google, naja 3,250 mal in Österreich / 11,000 in Deutschland alleine....was soll dies aussagen im Vegleich mit praktischen Erfahrugen ?
Ich würde gerne noch Stellung nehmen auf andere Einträge von Dir, doch die wären recht
umfangreich an Schreib-und Rechercharbeiten. Sollte ich die Lust , die Muse und die Zeit
dazu finden, werde ich dies mal in Angriff nehmen.
Nimms mir nicht übel, also sei mir nich böse. Zwei ultradeutsche und häufig verwendete
Wortkombinationen zum Abschluß. Nimms mir nicht übel, ist nicht typisch für Österreich
alleine.
Gottseibeiuns wenn sich der Sturm weiter nähert,
Gottseibeiuns wenn sich das Feuer weiter ausbreitet
Gottseibeiuns – Beispiele ohne T........l
-shadow-
shadow 27.08.2008
Gottseibeiuns
Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin 1963: "Gottseibeiuns m.'Teufel'.Den Schutzruf den man beim Anblick des Teufels ausstößt, benutzt abergläubische Furcht, den gefährlichen Namen zu meiden. So zuerst Hermes 1778 'Sophiens Reise' 3,677" DDR-DUDEN Leipzig 1979: "Gottseibeiuns [..´bei.., auch ..´sei..], der, -'Teufel'"West-DUDEN, Mannheim:"Gottseibeiuns [Betonung auf ..´bei..,oder auch auf ..´sei..]der; - (verhüllend für 'Teufel')" Also gesamtdeutsch, jedoch nur mehr selten zu hören/lesen, da sich heuzutage der Aberglaube eher auf Esoterik, Erdstrahlen und Homöopathie konzentriert. Teixel, Teixel!
Koschutnig 27.08.2008
Meli 27.08.2008
"Können Sie mir vielleicht sagen, woher Potzblitz kommt?"
"Meine Antwort:
Nach dem 2. Gebot sollen wir Gottes Namen nicht missbrauchen und ein wohlerzogener Mensch soll auch keine Kraftausdrücke verwenden. Manchmal fährt uns aber doch einer heraus, und da gelingt es uns gerade noch, das verbotene Wort umzuformen in Scheibenkleister. Heute benutzen wir meist Ausdrücke für Fäkalien; früher hat man sich gern religiöser Wörter bedient. So wurde aus Sakrament und Gott(e)s … ein Sapperment, Botz, Potz oder Kotz.
Potzblitz war auch nicht der einzige Ausdruck, daneben gab es z.B. auch Potztausend (1000 Wunder) oder ganz deutlich Potz Sapperment. Potz kam auch als Interjektion allein vor, etwa bei Goethe: "Potz! Bist du einmal erwacht?"
Im Französischen sagte man stattdessen Pieu (statt Dieu). Vgl. auch parbleu statt par Dieu 'bei Gott'.
Als Kind hörte ich Donnerschtag / Herrschaft noch mal! statt Donnerschlag, Herrgott.
All das sind tabuistische Entstellungen: Der Kraftausdruck sollte eine angestaute seelische Energie ungefährlich entladen, indem man bloß "Donner und Blitz" sagte statt dreinzuschlagen. Andrerseits hatte man aber auch Angst, das damit angedrohte Unheil wirklich herbeizurufen, daher die Wortverdrehung.
Sie kennen vielleicht die Redensart, dass man den Teufel nicht an die Wand malen und ihn damit ungewollt herbeirufen soll.
Deshalb verdrehte man auch den Namen des Bösen, etwa in Deixel, oder sagte statt dessen Gottseibeiuns.
Genauso hat man auch vermieden, gefährliche Tiere beim Namen zu nennen. Ein Mädchen, das von einem Wolf verschleppt und gerettet worden war, sagte nicht Wolf, sondern Mummhart. Unsere Vorfahren haben früh das altererbte Wort für das große Raubtier verloren (lateinisch ursus) und sagten dafür Bär (eigentlich 'der Braune'). Die Slawen nennen ihn medved 'Honigwisser'.
Vielleicht hängt auch damit zusammen, dass die Jäger ihrer Beute andre Namen gaben wie Petz, Lampe statt Bär, Hase: Die Tiere sollen nicht merken, dass von ihnen die Rede ist und der Jäger einen Anschlag auf sie plant."
http://www.heinrich-tischner.de/22-sp/9sp-ecke/fragen/2005/potz.htm JoDo 01.09.2008
Meli 09.09.2008