Kommentare (3)
Beispiele in der Anwendung...
Ich muss auch sagen, hab einen ganz lieben Schatz, der ebenfalls auch des Nächtens aufsteht und Fläschchen machtdie Burg,die auch des Nächtens beleuchtet wirdAuch des nächtens wir fleissig gearbeitet-sh-
shadow 13.11.2007
Schwere Sprak!
Obwohl „die Nacht“ ein Femininum ist und der Genitiv „der Nacht“ lautet, hat man irgendwann in Analogie zu des Maskulinen „des Tags / des Morgens / des Abends", woraus dann die Adverbien „tags / morgens / abends" entstanden waren, auch „nachts" gebildet – und dazu wieder ein eigentlich sehr komisches, jedoch für unsere Ohren durchaus poetisch klingendes „des Nachts". Danach hat man das ursprünglich männliche u. sächliche Singular-Genitiv-s, das ja bereits als Adverb-Endung empfunden wurde (vgl. z.B.
im Fluge > flugs; zum Zweck > zwecks; mit dem Mittel > mittels ), sogar an den Plural (!!) „(in den) Nächten" angehängt zu wahrhaft poetischem „nächtens". Damit aber war's dann Schluss - bis eben jene kamen, denen 4 synonyme Formen -
in der Nacht / nachts / des Nachts / nächtens - entweder noch zu wenig oder bereits schon zuviel des Guten waren: Jedenfalls findet man gelegentlich tatsächlich ein grammatisch ganz irres „des Nächtens“, wie ja auch ein ebenso irres „Zweiteres“ zum „Ersteren“ immer öfter zu finden ist. Aber dass es nur Österreicher sind, die derartige Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben,
nein, das stimmt nicht! Man lese dieses Poem:
Des Nächtens
Ich muss hier mal von einem Fall berichten,
ich sage offen, ich war lang verstört.
Ich schrieb, ich würde oft des Nächtens dichten.
Da hieß es gleich: Des Nächtens ist verkehrt!
"Des Nächtens steht doch nicht einmal im Duden",
schrieb eine Dame mir und schien empört.
"Sie haben recht", schrieb ich zurück der Guten,
"ich hab des Nächtens doch schon oft gehört."
Des Nächtens fliegt noch heut ein Fabelwesen
durch finstre Wälder, dass es Eulen graust.
Wo hab ich das denn nur, Potzblitz, gelesen?
In Grimmschen Märchen oder Goethes Faust?
Nun mailte mir ein Freund in meinem Kummer:
"Im Rheinland hört sich das gebräuchlich an."
Doch ich bin raus aus dieser blöden Nummer,
weil ich des Nächtens nicht mehr dichten kann.
Fridolin aus Fellbach bei Stuttgart am 12.10.2012, auf
http://www.lyrikern.de Koschutnig 13.02.2014
Aus D gibt's auch
zahlreiche andere Belege, die zeigen, dass Deutsch auch für Deutsche 'ein schwere Sprak’ ist:
* »So lag sie
des Nächtens im Felde
blutge Sichel über ihr« sangen im „Namenlosen Lied“ die Berliner Inchtabokatables (Inchies, Inchties), und auch die Frankfurter Rock-Band ASP singen’s im Song „Inchtomania“
* »
Des Nächtens von Kiel nach Rendsburg« war ein Rendsburger mit der Kamera unterwegs (
http://www.nikon-fotografie.de)* »Der Italiener Valentino Rossi ging gestern erstmals seit seinem Sturz im Juni wieder auf die Piste von Mugello, um dort für Werbeaufnahmen einige Runden zu drehen. Am Ort seines Unfalls drehte er
des nächtens ein paar Runden und die auch noch im Regen«, berichtet der Sachse Toni Börner aus Kamenz im Motorsport-Magazin. Wie beschämend, dass der Italiener offenbar besser Deutsch kann: »"Es war sehr aufregend,
nachts und im Regen hier zu fahren", sagte Rossi am Montagabend zu der Promotion-Ausfahrt.« (www.motorsport-magazin.com)
* »Es gab mehrere kleine Unfälle, bei denen Obdachlose, welche dort
des Nächtens Schutz suchten, und auch Kinder, die auf dem Gelände spielten, verletzt wurden. «
http://www.spukorte.de/html/rasselstein.html *
des nächtens klein,
des Nächtens groß - einmal groß, dann klein, dann wieder groß - aber immer falsch!!! * Ein richtiges Zuckerl ist daher "Alfs" Problem, wie etwas Unmögliches orthografisch eigentlich korrekt zu schreiben sei:
http://tinyurl.com/oo3ofnr »Hallo,
wird "nächtens" in der Fügung
"des Nächtens/des nächtens" groß- oder kleingeschrieben? « (
http://www.korrekturen.de, 5.8.2008) - »Entweder "nächtens" oder "des Nachts"«, kommt darauf die vernünftige und einzig richtige Antwort .
Doch Alf lässt nicht locker:
»
"des Nächtens/des nächtens" gibt es gar nicht? bringt immerhin 28.200 Ergebnisse bei Google. Klar, das muss nichts heißen, aber mir kommt es dennoch gängig vor.«
Und da passiert's: Ein Otto Wintersberger behauptet gar, und zwar
unter Berufung auf diesen Eintrag:
»In Österreich ist die Formulierung
"des Nächtens" für "in der Nacht" durchaus üblich und wird nicht als Dialekt sondern als Standardsprache empfunden.
http://www.ostarrichi.org/begriff-12359-at-auch+des+n%C3%A4chtens.html«(Di, 17.5.2011, 10:59)worauf, diesen Wahnsinn mildernd, ein anderer wenigstens hinzufügt: »In Deutschland ist
"des nächtens" ebenfalls durchaus üblich. « (Julian von Heyl Di, 17.5.2011, 13:05)
Und dazu kann ich - leider - sogar aus meinem deutschsprachigen Favoritenmedium etwas bieten:
https://tinyurl.com/y9g78nu6»Auf" target=_blank>
dem Land hingegen gibt es vor allem Ruhe und gute Luft und wer sich des Nächtens herumtreibt, trifft höchstens auf Hase und Fuchs.«
source: Die ZEIT online, 10.01.2013
Passt dort niemand auf, was Frauen so tun ? (Lea-Patricia Kurz heißt die Täterin)
Koschutnig 13.02.2014