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herbsteln


[ heabst´ln ]

herbsten


Wortart: Verb
Kategorie: Natur
Erstellt von: JoDo
Erstellt am: 23.08.2013
Bekanntheit: 100%  
Bewertungen: 3 2

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Kommentare (3)


Es beginnt schon leicht zu "herbsteln"
schreibt heute der "Kurier".
http://kurier.at/chronik/oesterreich/wetter-es-beginnt-schon-leicht-zu-herbsteln/23.671.301
Und DUDEN bestätigt:
http://www.duden.de/rechtschreibung/herbsteln
herbs­teln - Wortart: schwaches Verb - Gebrauch: süddeutsch, österreichisch
JoDo 23.08.2013


Hermann Bahr, Karl Kraus u.a.
* Hermann Bahr: »irgendwo draußen in der ruhig reifenden, heimlich herbstelnden Landschaft« ("O Mensch!", 1910),
* Karl Kraus in seiner "Fackel": »Es herbstelt einmal in jedem Sein und dann fühlt auch der stärkste, der knorrigste Stamm, daß die "Blätter" vor ihm niederfallen. Man kann noch so laut, noch so eindringlich rufen: "Ich bin der Alte geblieben", das Zeitenecho antwortet doch: "Du irrst."»
* Peter Rosegger: »Um die Zeit, als es anhub zu herbsteln, kam aus Innsbruck ein zweiter Brief an Peter Mayr.« ("Peter Mayr der Wirt an der Mahr", Staackmann, Leipzig 1891)* Bei Emil Ertl ( 1860-1935 in Wien), der in drei Romanen hundert Jahre Österreich dargestellt hat, raunzt ein Fink: »Ach, wenn nur erst wieder Frühling wär'! Schon fängt es zu herbsteln an, und der Winter ist hart.«("Auf der Wegwacht", 1911) Doch findet sich das Wort allerdings auch bei gar nicht "süddeutschen" Literaten, doch augenscheinlich kaum in jüngster Vergangenheit:* Einem Kurt Tucholsky hat's z.B. auch gefallen: »Ja, wenn man sich vergraben könnte - aber das geht doch nicht - und so ist im großen und ganzen meine Schtümmung so wie die Ihre, wenns herbstelt« (Brief an Erich Blaich 1916, in: Kurt Tucholsky: "Werke - Briefe - Materialien", Berlin 2000)* Ebenso der aus Berlin stammende, beim Reichstagsbrand verhaftete und 1934 von der SS im KZ Oranienburg ermordete Erich Mühsam: »Unpolitische Erinnerungen eines politischen Menschen! Aber warum soll ein Ackerbauer nicht, ehe das Korn schnittreif ist, die Blumen holen aus seinem herbstelnden Garten? « ("Unpolitische Erinnerungen", 1927) * Auch der aus der preußischen Provinz Posen (heute Polen) stammende, u.a. lange im Baltikum lebende, dann Finne gewordene,vom Nazi-Volksgerichtshof zum Tode verurteilte, nach Schweden geflüchtete, in die Schweiz gezogene, katholisch gewordene und nach 1945 viel gelesene Edzard Schaper hat's verwendet, allerdings in etwas anderer Weise: »
Er hatte ihn auf dem Wege nach Tidenküll getroffen [...] Es herbstelte ihn, mitten im Sommer, hätte er gesagt; er wollte in den Süden, ein wenig früher als sonst, aber er würde auch früher alt als andere.« ( "Der Henker", 1940) *Der deutsch-amerikanische Eduard Stucken, aus Bremer Kaufmannsfamilie in Moskau geboren, in Dresden aufgewachsen, hauptsächlich in Berlin schreibend: »Sinnend blickte er hinaus in den abendschummerigen, schon herbstelnden, sich vergoldenden Garten.« ("Im Schatten Shakespeares", 1929)
Koschutnig 23.08.2013


Ein schönes Wort,
dass schon lange in meinem Sprachgebrauch ist - wohl aus der Literatur übernommen. Seine österreichische Herkunft war mir nicht bekannt - bisher. Das deutsche "herbsten" klingt in meinen Ohren viel zu hart für die bunte Jahreszeit. So bleibe ich bei "herbsteln".
Compy54 23.08.2013





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