watschkern, watschgern


[ wåtʃkɐn ]

schwerfällig gehen


Wortart: Verb
Tags: niederösterr.,Burgenland,veraltend,
Erstellt von: Lanquart
Erstellt am: 09.02.2020
Region: Klagenfurt Land (Kärnten)
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Kommentare (2)


Wåtschgan, wåtschgern,– schwerfällig gehen. Allgemein. Wåtschga, Wåtschger, der - scherzweise der Fuß
source: Franz Tschischka, Über die Mundart des Volkes im Lande Oesterreich unter der Enns, 3. T., Landeskunde Österreich's unter der Enns, Bd.2, 1832. S 148 - 217

wotschkern watscheln, wackelig gehen, latschen; beim Gehen von einem Fuß auf den anderen fallen ("Der wotschkert do daher").
source: Bgld. Gemeinschaft, Jg. 49, Juli/Aug. 2004



er fragt ein Herrn, der auch auf dem Perron auf und ab watschkert: „Sö! könnt ma denn da nöt a Krüagl Bier kriag'n?
source:
Hans Jörgel von Gumpoldskirchen, 46/45 (11. Nov.1876)



Der Bauer ... watschkert neben dem Wagen her.
source: Gemeinde-Zeitung Wien 7.4.1878

Lanquart 09.02.2020


Von den Heanzen im Burgenland kommt allerdings eine ganz andere Erklärung der Herkunft, siehe "Magyarische Wörter im hienzischen Sprachgebrauch" von Mich. Ferd. Bothar:
Ganz eigenartig mutet es an, daß ein Wort wie „bocskor“ (Bundschuh), obwohl Hienzen niemals solche trugen, Eingang in ihren Dialekt fand. Seinerzeit wurde das Wort als „Watschker“ ausgesprochen. Vielleicht wurde es indirekt von
den Kroaten übernommen und nicht, wie Ebenspanger meint, von den heidnischen Magyaren, da bekanntlich die Slaven von jeher in bocskor gingen. Heutzutage kommt es bloß in der Aussprache vor:
„Dea hat an påtschatn und an wåtschkatn Gang!“ oder: Ea wåtschkat dahea“.
source: Burgenländische Heimatblätter
Interessante These, nicht? Allerdings wird dabei ignoriert, dass nicht nur Heanzen mit dem Begriff vertraut waren, sondern auch Steirer, Niederösterreicher und Wiener.
Lupina 10.02.2020





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