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epata̲nt


[ epa'tɑ͂ ]

umwerfend; megacool


Wortart: Adverb
Tags: veraltet
Kategorie: Gemütszustände, Befindlichkeiten Veraltet, Historisch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 12.06.2018
Region: Klagenfurt(Stadt) (Kärnten)
Bekanntheit: 0%  
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Kommentare (1)


Da wir heuer ja das Jahrhundert seit der Republikgründung feiern, hier ein Wort aus jener Gesellschaftsschichte, die letztlich viel zur Republikwerdung Österreichs beitrug, so ist etwa der im Folgenden erwähnte "Poldi Berchtold" (Graf Leopold Anton Johann Sigismund Josef Korsinus Ferdinand Berchtold von und zu Ungarschitz, Fratting, und Pullitz) mit dem österr. Ultimatum an Serbien eng verknüpft:
Der Graf: ... der Poldi Berchtold! Er is und bleibt ein rasend fescher Bursch. Da kann man sagen, was man will. Oho, auch zu unserm Gschäft ghört Schneid, und die muss man ihm lassen! Wie er den Herrschaften nach Ischl ausgrutscht is – die hätten womöglich noch das Ultimatum verhindern wolln! Er aber – also das war enorm! Ein Treffer nach'm andern!
Der Baron: Epatant! Hätt nicht geglaubt, dass 's ihm so gelingen wird.
source: Karl Kraus, Die letzten Tage der Menschheit I,5 (1922/1971), Projekt Gutenberg

Ohne konkrete Bezüge sind hingegen Hofmannsthals Charaktere (hier eine Mutter über ihren Sohn):
Der Stani ist eine sehr nette Partie, aber nicht epatant. Darüber mach' ich mir keine Illusionen.
source: Hugo von Hofmannsthal, Der Schwierige I,18 (1921)
"Epatant" findet sich auch bei Robert Musil als drittem österreichischem Dichter, doch bei ihm ist's ein Name: .
Als der Marquis von Epatant den Raubtieren vorgeworfen wurde - eine Geschichte, die leider in keiner einzigen Chronik des 18. Jahrhunderts erwähnt wird -, sah er sich plötzlich in eine so peinliche Lage versetzt, wie sie ihm noch nie widerlaufen war.
source: Robert Musil, Eine Geschichte aus drei Jahrhunderten (1927)

Koschutnig 12.06.2018





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