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Landmarschall

der,

historische Amtsperson, vergleichbar dem Ministerpräsidenten eines deutschen Bundeslandes


Wortart: Substantiv
Tags: historisch
Kategorie: Veraltet, Historisch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 04.11.2016
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Kommentare (1)


Aus „Österreich“ (das war damals OÖ + NÖ) soll die früheste deutschsprachige Erwähnung des Amtes eines Landmarschalls herrühren, doch nicht lange drauf erfährt man von einem solchen in Livland und andere kamen im Lauf der Geschichte hinzu: in Pommern, in Mecklenburg, in Schlesien und und und.
So ein Landmarschall war etwa das, was ein österr. Landeshauptmann heute ist, wär er gleichzeitig auch Landtagspräsident.
Während die cisleithanischen Länder der Donaumonarchie in der Regel einen Landeshauptmann an ihrer Spitze hatten, hielt sich der „Landmarschall“ im Erzherzogtum unter der Enns bzw. im Kronland Niederösterreich bis zum Ende der Monarchie.
Der Landeshauptmann hatte eine Doppelstellung, indem er sowohl dem Fürsten als auch den Ständen, aus deren Reihen er kam, zu Treue und Gehorsam verpflichtet war. In Niederösterreich hieß er Landmarschall.
source: AEIOU-Austria-Forum
. Der letzte in der Reihe dieser österr. Landmarschälle was Aloys Prinz Liechtenstein, und Bürgermeister Lueger war 5 Jahre hindurch neben seinem Amt als Wiener Bürgermeister auch Stellvertreter des Landmarschalls des NÖ Landtags.
Den Vorsitz bei den Landtagsversammlungen führt der Chef der Stände. Es haben jedoch nur die Stände im Lande unter der Enns und die von Steiermark einen besonderen Präses, jene den Landmarschall , diese den Landeshauptmann.
source: Johann Springer, Statistik des österreichischen Kaiserstaates,
(184o)
Nach dem Eide übergab der Oberst-Kanzler dem Landmarschall die auf Pergament geschriebenen, und von Sr. Majestät Höchsteigenhändig unterfertigten Privilegien mit anhangendem Insiegel, mit folgenden Worten: »Hiermit übergebe ich in die Hände des Herrn Landmarschalls das von Seiner k.k. Majestät Allerhöchst unterfertigte Bestätigungs-Diplom der ständischen Freyheiten und Gerechtsamen."
source: Feyerlichkeiten bey der Erb-Huldigung im Erzherzogthume Österreich unter der Enns … (1835)
Besonders eifrig nahm sich der Landmarschalls unter der Enns , Siegmund von Lamberg , früher Landeshauptmann ob der Enns, seines Gevatters, des Abtes Alexander, an, und empfahl ihn für heil. Kreuz, falls die Abtey erledigt werden sollte
source: Mathias Reisacher, Topographie des Erzherzogthums Oesterreich Bd. 18 (1840)
Auch in Tirol gab's einen Landmarschall, der jedoch wenig in Erscheinung trat und dem letztlich eher symbolische Bedeutung zukam:
§232. Der Landeshauptmann, dessen Stelle mit jener des Landes-Gouverneurs vereinigt ist, hat in den ständischen Kongreß-Sitzungen das Präsidium. ...
Dem Landeshauptmanne zur Linken sitzt der Landmarschall, dessen Amt ein erbliches Mannslehen … ist. Er hat, ohne eigene Stimme, für ordnungsmäßige Abgebung der Stimmen, … zu sorgen und die Beschlüsse mit dem Landeshauptmanne zu unterfertigen.
source: Johann Jacob Staffler, Tirol und Vorarlberg (1839)

Koschutnig 04.11.2016





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