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nichts zum Beißen haben


[ wie geschrieben ]

Arm (und hungrig) sein.


Wortart: Zitat
Tags: wienerisch
Erstellt von: ant18ikes
Erstellt am: 28.05.2015
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Kommentare (1)


etwas/nichts zu beißen = essen. Der einzige Unterschied zum dt. Standard liegt in der nicht nur österr., sondern gesamt-oberdeutschen umgangssprachlichen Nominalisierung des korrekten Infinitivs (nichts zu essen > zum Essen, etwas zu lesen > zum Lesen, viel zu lernen > zum Lernen, nichts anzuziehen > zum Anziehen...)

Die Wendung „nichts zu beißen haben“ für „so arm sein, dass man hungern muss“, ist so selbstverständlich allgemeindeutsch, dass sie im 19. Jh. bereits in einem dt. Lehrbuch für Taubstumme enthalten ist:
nichts zu beißen haben = nicht zu essen haben; keinen Bissen Brod haben. Arme Leute haben oft nichts zu beißen und nichts zu brechen (keine Kleidung)
source: Carl Wilhelm Wirsel, Wörterbuch zur Fortbildung in der Sprache für diejenigen Taubstummen, welche bereits ihre Ausbildung erlangt haben, Lippstadt (NRW) 1854


Sie wird infolge ihrer Selbstverständlichkeit aber auch häufig scherzhaft in ihrer wörtlichen Bedeutung eingesetzt wird:

Wer nichts zu beißen hat, hat genug daran zu kauen. Wer nichts zu kauen hat, muss sich durchbeißen.
© Erhard Blanck (*1942), deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler.
source: Aphorismen.de
Wer nichts zu beißen hat, kann auch sein Zahngold verkaufen.
Nils Loenicker ist Kabarettist und Mitinhaber von Alma Hoppes Lustspielhaus. Sein satirischer Wochenausblick erscheint jeden Montag.
source: Hamburger Abendblatt
Haiti: Textilfertigungsindustrie, Industrieparks und nichts zu beißen.
source: Poona

für viele wenigstens etwas geistige Nahrung, wenn sie schon nichts zu beißen hatten (henri-nannen-preis.de)
source: Linguee.de
Auch eine Heuraufe wurde errichtet, falls die Natur einmal nichts mehr zu beißen herausrücken sollte. (volkswagen.de)
source: Linguee.de

Koschutnig 28.05.2015





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