0 stars - 3 reviews5

Lohn- und Preisabkommen, Lohn-Preis-Abkommen

das, -s, -

Abkommen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen zur Inflationsbekämpfung und zur Stabilisierung der Wirtschaft


Wortart: Substantiv
Tags: historisch
Kategorie: Arbeitswelt Veraltet, Historisch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 17.05.2015
Bekanntheit: 0%  
Bewertungen: 1 2

Dieser Eintrag ist noch nicht Teil des Wörterbuches.

Dieses Wort kann mit den Informationen auch als PDF ausgegeben werden: PDF von Lohn- und Preisabkommen, Lohn-Preis-Abkommen

Kommentare (1)


Lohn- und Preisabkommen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg mehrmals nach Sozialpartnerverhandlungen (Interessenvertretungen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer) von der Regierung beschlossen, um die Währungs- und Inflationsprobleme zu bekämpfen und der Bevölkerung einen vertretbaren Lebensstandard zu gewährleisten.
source: Wien.at
5 solcher Abkommen zwischen den Sozialpartnern gab es zwischen 1947 und 1951. Sie könnten Anlass zu dem bösen Witz gewesen sein: Als man einem österr. Regierungschefanlässlich eines Staatsbesuchs beim großen Bruder die Ursachen für das deutsche Wirtschaftswunder auseinandersetzte mit Arbeitsfleiß, Ordnung, Genauigkeit, Pünktlichkeit etc. etc., da überlegte er : "Ja so, aha, ja, ja dann ist das österreichische Wirtschaftswunder also ein wirkliches Wunder."
Um die Entwicklung von Löhnen und Preisen im Nachkriegsösterreich aufeinander abzustimmen, wurden zwischen 1947 und 1951 fünf Lohn- und Preisabkommen abgeschlossen, bei deren Erarbeitung die ArbeitgeberInnen- und ArbeitnehmerInnen-Organisationen eine zentrale Rolle spielten. Die fünf Lohn- und Preisabkommen sind zentrale Stadien in der Entwicklung der Sozialpartnerschaft.
source: Demokratiezentrum Wien. Lernmodule für die Politische Bildung
source: Erinnerungsort.at
Einmal und gleich am Anfang meiner Polizeikarriere ging es wirklich um das Eingemachte. Die Kommunisten benützten das 4. Lohn- und Preisabkommen dazu, um in Wien und Ostösterreich mit Hilfe der russischen Besatzungsmacht zu putschen, d. h. die gewählte demokratische österreichische Regierung in Schwierigkeit zu bringen
source: Herwig Lenau. Eine Bilanz
Ende September, Anfang Oktober 1950 eskalierten die Arbeitskonflikte, ausgelöst durch das Vierte Lohn-Preis-Abkommen.
source: Wiener Zeitung.at, 28.9.2000
Zur Verhinderung größerer Inflationseinbrüche wurde mit einem Währungsschutzgesetz 1947 eine Währungsreform durchgeführt. Beträge bis 150 Schilling wurden 1 : 1, höhere Beträge, Guthaben und Spareinlagen 3 : 1 umgetauscht. Das zweite Lohn- und Preisabkommen folgte im Oktober 1948, das dritte mit Ende Mai 1949. Mit Unzufriedenheit wurde das vierte Preisabkommen von den Arbeitnehmern aufgenommen. Neben einigen Streiks wollten vor allem die Kommunisten die Gelegenheit wahrnehmen, Betriebe zu besetzen. Ihr Wollen war aber leicht durchschaubar und wurde von den Beschäftigten selbst verhindert. Mit einem fünften Lohn- und Preisabkommen (9. August 1951) wurde die Reihe dieser Abkommen abgeschlossen.
source: Gewerkschaft der Privatangestellten

Koschutnig 17.05.2015





Facebook   Xing   Twitter

Impressum | Nutzung | Datenschutz

Das österreichische Deutsch, oder einfach Österreichisch, zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. Es besitzt einen einzigartigen Wortschatz, bekannt als Austriazismen, sowie charakteristische Redewendungen.

Die Besonderheiten von österreichischem Deutsch gehen jedoch über den Wortschatz hinaus. Sie beinhalten auch Grammatik und Aussprache, inklusive der Phonologie und Intonation. Darüber hinaus finden sich Eigenheiten in der Rechtschreibung, wobei die Reform von 1996 gewisse Grenzen setzt.

Das Standarddeutsch des Österreichischen ist von der Umgangssprache und den in Österreich gebräuchlichen Dialekten, wie den bairischen und alemannischen, klar abzugrenzen.

Dieses Online Wörterbuch der österreichischen Sprache hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern versucht eine möglichst umfangreiche Sammlung an unterschiedlichen Sprachvarianten in Österreich zu sammeln.

Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Hinweis: Das vom Bildungsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Dienste sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als Standardwerk oder Regelwerk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.