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derbarmen


[ daboamen ]

entspricht dem hochdeutschen "erbarmen", interessant wäre, wo das vorangestellte "d" herstammt...


Wortart: Verb
Kategorie: Zwischenmenschliches
Erstellt von: albertusmagnus
Erstellt am: 04.05.2015
Bekanntheit: 0%  
Bewertungen: 1 2

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Kommentare (3)


Dazu lese man den Eintrag der- (+Zeitwort) und die Kommentare dazu..
Koschutnig 04.05.2015


Vielleicht ist die Frage gar nicht, "wo das vorangestellte "d" herstammt... ", sondern weshalb ist das "d" in der deutschen Alltagssprache verschwunden?!?
So ist in "Altdeutsches Elementarbuch" von Adolf Ziemann, der zweiten Ausgabe erster Band von 1838, auf Seite 113, Abschnitt 2049, aus "Der Nibelungen Not", 13. Jahrhundert, zu lesen:

Genuoge riefen drinne owe dirre not.
wir mehten michel gërner sin in sturme tot.
ëz mehte Got derbarmen; wie si wir alle vlorn!
source: Altdeutsches Elementarbuch

Compy54 04.05.2015


er- als Vorsilbe von Verben war im Althochdeutschen ar-, ir-, ur- gewesen, die, weil unbetont, im Mhd. alle zu er- zusammengefallen sind. Wenn so ein Verb dann im Satzzusammenhang nach d, t, r, l, n zu stehen kam, ist in weiten Teilen des Sprachgebietes ein mundartliches der- entstanden (doch wieso aber überall ein [d] ?): im Bairischen und Ostfränkischen, im Jiddischen, auch im Elsass, im Spätmittelalter dann auch in Schlesien und von dort nach Ostpreußen. Eine normierte "Hochsprache" hat's ja nicht gegeben, allerdings war eine verhältnismäßig stark oberdeutsch geprägte Art Literatursprache bei den mhd. Epikern und Minnesängern in Verwendung. Und noch
ein paar Beispiele aus dem Jiddischen Wörterbuch (Duden-Verlag): derbárem(e)n, dergéjn, derjógn, derlájdn, derlángen, derléjsen , dermáchn, dernérn , derschtíkn, derwártn, derzóln
Koschutnig 05.05.2015





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