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Savaladi, Salvalati, Saverladi

die, -, -(s)
[ sawaládi ]

Zervelatwurst


Wortart: Substantiv
Tags: wienerisch
Kategorie: Veraltet, Historisch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 22.04.2015
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Kommentare (1)


Gern hätt ich ja die drei (älteren) Schreibungen dem Eintrag Safaladi hinzugefügt, jedoch ist das nicht machbar, daher zwecks Auffindung der Paralleleintrag mit Belegen:

… natürlich sehr unangenehm für Durchlaucht, fast eine Demonstration – Sehr gut, die Arbeitslosen! Muß ich Durchlaucht erzählen, Durchlaucht wird sich kugeln – Wie meinen Exlenz? Wurscht? Und wie! Savaladi! – Aber natürlich, kein Mensch kann was sagen – allen Formalitäten genügt – allerhöchstes Ruhebedürfnis ganz einfach – justament, solln s' sich giften – selbstverständlich – Thronfolgerbegräbnis ist eben dritter Klasse, da gibts keine Würschtel – zu Fleißaufgaben haben wir gar keine Ursache Thronfolgerbegräbnis ist eben dritter Klasse
source: Karl Kraus, Die letzten Tage der Menschheit (1919), Vorspiel, 3. Szene

Cilli: ... Was krieg'n Sie, Herr Knopf?
Schusterjunge (schreiend). Um sechs Kreuzer Primsen, fünf Kreuzerlabeln, a Bandel Savaladi! [...]
Cilli: Wirst denn net stad sein! - Da hast Primsen, Labeln, Savaladi! (reicht ihm das Verlangte) .
source: Alois Berla, „Die von der Nadel. Bilder aus dem Volksleben. (Wien 1866)
Wer diese kostspieligen Genüsse nicht zu erschwingen vermochte, der aß eine „Savaladi“ im Grase liegend, aus freier Faust und goss eine Halbe Sechskreuzersäure darauf.
source: Franz Wallner, „Ueber Land und Meer. Reisebilder aus Nord und Süd“ (1874)
Man hatte einst – ich spreche von der glorreichen Ära der zwanziger und dreißiger Jahre – alles in allem genommen nicht mehr als acht Sorten: die populären Selchwürsteln (kleine und große zu fünf und sieben Kreuzer Wiener Währung, heute »Frankfurter« nominiert), die Cervelade (Savaladi!), die Extrawurst, Bratwurst, Leberwurst, Blutwurst (Blunzen), die familiäre Augsburger und die ganz vulgäre Presswurst. Erst später wuchs noch die exotische Knackwurst hinzu, die allmählich wieder neumodische Spezialitäten herbeizog, so dass wir dermalen mindestens an zwanzigerlei Varietäten (darunter echte und auch in Simmering erzeugte Nürnberger, Braunschweiger, Gothaer, Debrecziner, rheinische, polnische etc.) Würste auf dem Repertoire der Speisezettel und der betreffenden Schaufenster bewundern können.
source: Friedrich Schlögl, „Die Saison der Wurst (Neugastronomische Studie, geschrieben im Winter 1881“)in „Wiener Blut und Wiener Luft“, Salzburg 1997
da hab i net derfen g'spandelt dahergehn mit'n steifen Kravatl und mit die neuchen Glace, wo jeder Finger anschwüllt wie a Salvalati
source: Ottokar Franz Ebersberg, Coeur d'ange. Charakterbild mit Gesang (1866)
Safaladi, Cervelatwurst, auch: Saverladi; dazu Schuster-Schikola: ‚Safaladi' stammt vom italienischen ‚cervellata’...
source: Peter Wehle, „Sprechen Sie Wienerisch? Von Adaxl bis Zwutschkerl“ (1980)
Safaladi > bulg. 'sarfalada' (über skr. '*sarfalada' mit nicht vokalisiertem r, vgl. auch die wienerische umgestellte Form Saverladi bei P. Wehle
source: Archiv für bulgarische Philologie , Bd. 3 (1999)
Zu S. 636, Z. 15. Saverladi: Cervelatwurst
source: Nestroy, Gesammelte Werke, hg. Otto Rommel (1948)

Koschutnig 22.04.2015





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