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Brechelstube

die, -, -n

Flachsdörre


Wortart: Substantiv
Tags: Tirol,Salzkammergut
Kategorie: Arbeitswelt
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 14.06.2008
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Kommentare (3)


Nach Beendigung aller Feldarbeiten werden nun sowohl Fümmel als Hanf in der Brechelstube auf eigens hierzu erbauten Darröfen getrocknet, gepocht und gebrecht, in fünfzigpfündigen Ballen gebunden und so in den Handel gegeben. [...] In den Gemeinden, wo der Hanfbau in größerem Maßstabe betrieben wird, ist eine Brechelstube sammt Darrofen wegen Feuersgefahr im freien Felde auf gemeinschaftliche Kosten erbaut
source: Carl Schmutz, “Die” Pferdezucht in Oberösterreich und Salzburg
(1846)
Beim Brecheln war immer nur ein einziger Mann mit dabei, alles andere waren Frauen. [...] Ab und zu besuchte ich den Vater bei der Brechelstube . Bei mir war es ungefährlich, ich war noch kein Mann. Ich sah dem Vater zu, wie er auf dem Holzrost den Flachs umdrehte. Es wäre mir recht gewesen, wenn das Feuer heraufgefahren wäre und ein Bündel weggeschnappt hätte, aber es geschah nicht, der Vater gab zu sehr acht
source: Franz Josef Kofler, Rauhe Sonnseite. Eine Kindheit am Osttiroler Bergbauernhof (2014)

Koschutnig 14.06.2008


das im Freien vor der Brechelstube oder bei schlechtem Wetter im Tenn des Gehöftes geschah. In der Brechelstube wäre es wegen der Rauchentwicklung ebensowenig möglich gewesen, wie ein „Baden" etwa im Sinn einer Sauna.
Häufig war das Heizen und Rösten Sache des Bauern. Auch er musste wegen des Rauchaustrittes durch die „Züge" in der Zwischenzeit bis zum Abschluss des Röstprozesses aus der Brechelstube unter das Vordach treten.
source: Engelbert Koller, Beiträge zur Geschichte des Bauwesens im Salzkammergut (1968)

Koschutnig 09.02.2016


Tragisch:
Am 22. v. M. versammelten sich bei einer Brechelstube zu Brixlegg mehrere Personen beiderlei Geschlechts, um nächtlicherweile Flachs zu brechen. Vier Bursche und eine Magd begaben sich in die Brechelstube selbst, die stark geheizt und von einem schwachen Lampenlicht erhellt war. An diesem entzündete die unvorsichtige Magd ein Büschchen Flachs und warf es auf den Boden. Die unmittelbare Folge hiervon war das Entbrennen des zur Röstung ausgebreiteten Flachses. Den ín der Brechelstube befindlichen fünf Personen konnte nicht sogleich die nöthige Hülfe geleistet werden [...] und so fand ein Bursche im schnell ihn zur Kohle verbrennenden Feuer einen grässlichen Tod, und die Magd und so wie ein anderer Bursche starben einige Tage später an ihren Brandwunden
source: Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung, 10. Nov. 1823

Koschutnig 03.08.2017





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