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Kesselstein



Kalkrand


Erstellt von: shadow
Erstellt am: 02.07.2007
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Kommentare (9)


äusserst unschöne Eigenschaft des Kalkes, sich an unseren schönen Töpfen sich nieder zu lassen !
Tip für die Hausfrau :-) Am besten gehts mit Zitronensäure, Pulverform. Gibts in der Drogerieabteilung.Rührt man mit Wasser an, zum Abschrubben verwenden oder einwirken lassen. Geht auch für Wasserkocher und Kaffeemaschine. Klappt gut bei uns.. :-) -sh-
shadow 02.07.2007


Der Kalk ist wrklich ein Gfrast
und macht viel Arbeit. Ich bin keine Hausfrau, deswegen rücke ich dem Kesselstein nicht mit der weiblichen Zitronensäure, sondern mit dem männlichen Essig zu Leibe. Der Gestank ist mir wurscht, besonders das Konzentrat (gefährlich!) wirkt gut.
Leider kümmert sich der Kesselstein nicht um den Weißwurstäquator, sondern treibt im gesamten deutschen Sprachraum sein Unwesen.
klaser 02.07.2007


Nachtrag
Gegen zentimeterdicken, in einer offenbar jahrzehntelang nur ausgespülten Badewanne pickenden K. hat nur mehr Salzsäure geholfen. Damit muss man aber wirklich wissen, was man tut.
klaser 02.07.2007


@ klaser
Ui, Salzsäure ist doch echt gefährlich klaser, dann nimm doch lieber CH3COOH :-) Meines Wissens hat der K. nur den Wohnsitz um den WWÄ, aber was solls, so verschieden die Menschen sind, so sind auch die Meinungen und Erfahrungen. Kommentare aller Art gern willkommen -sh-
shadow 03.07.2007


Ich würde
bei mäßig heiklen Gefäßen (also nicht Kaffeemaschine, siehe später!!!) Essig unverdünnt nehmen (Zitronensäure ist sicher, aber seeehr fad und hinterlässt ihrerseits wieder viel grobkristallinen RÜckstand, auch wenn dieser wasserlöslich ist). CH3COOH pur ist nur was für Mitmenschen mit starken (Geruchs-)Nerven (viel lästiger als der Essig, der nur ca. 5 % von dem Stinkizeugs enthält). Ich habe mit reinem Eisessig (zum Ausprobieren von Esterbildung) tagelang in der elterlichen Wohnung experimentiert, aber schon beim Umfüllen von der Handels- in meine Chemikalienflasche hätten mir die Eltern fast die Wohnung überschrieben. Salzsäure ist natürlich gefährlich und kann zudem auf Metallgefäße nicht angewandt werden (insb. Eisen und Aluminium), sonst sind die schneller weg als der Kesselstein, außerdem sind die Dämpfe, wenn man den Kopf über das Reaktionsgemisch hält, doch recht ätzend und stechen in der Nase. Dennoch: unsere Omis und Uromis haben für Steingut (auch jenes, auf dem man sitzt), sehr wohl Salzsäure genommen (ca. 1-normale). Da schäumt man den Stein relativ schnell weg und wenn man vorsichtig ist (unsere Omis und Uromis hatten keine Sicherheitsflascherln, Achtung-Achtung-Zettel und sonstigens modenes Gschistigschasti und sind [weil vernünftiger und öfter nachdenkend] doch alt geworden). In einer Chemiestunde des Telekolleg im Bayerischen Rundfunks wurde übrigens auch Salzsäure verwendet. Diese würde ich vor allem dort empfehlen, wo sie nicht an unerwünschte Orte tropfen oder sickern kann (besonders wo sie nicht mit Lebensmitteln, unedlem Metall oder unter Strom stehenden Leitern [Heizstäbe, auch der Kaffeemaschine!!!] in Berührung kommt). Dort: unbedingt Finger weg von Salzsäure, nix experimentieren und besser das teure, gekaufte Mittel nehmen (das vermutlich eh aus reiner Zitronensäure besteht :-). In der Klomuschel ist eine starke Säure schon deshalb besser, weil ansonsten die Wasserpfütze in der Mitte "austrocknet", bevor die Säure ihre Wirkung tun kann, d. h. das Innere der Pfütze ist blitzeblankerein, aber der Rand ist am Abend noch immer da, weil gar keine Säure dazu konnte. Auch Reiben mit dem Klobesen geht hier nicht, weil der Lösevorgang bei schwachen Säuren dafür zu langsam ist. So kann ich nach so viel fachlichem Senf nur sagen: für alles das Passende. Universalmittel gibt es nicht. Und im Zweifelsfall Drogistin oder bekannten Uni-Chemiker fragen. Ich bin fortgeschrittener Laie, aber eben auch kein beeideter Sachverständiger. Am besten zieht man aber in eine kalkarme Gegend. Frohes Reiben!
Brezi 03.07.2007


Aber was nützt alle Chemie, wenn die Sprache auf der Strecke bleibt?
Ich habe keinen Hinweis gefunden, dass die Gleichung: österreichisch 'Kesselstein' = bundesdeutsch 'Kalkränder' stimmt. Mein empirisches Ergebnis lautet vielmehr: 'Kesselstein' heißt es in der seriösen Literatur, 'Kalkränder' heißt es in der Werbung. Wie seht ihr das? Ich sehe es so, dass ich soeben einen überlangen Chemieartikel mediokren Niveaus an einer Stelle platziert habe, wo er vom vorgegebenen Thema her nicht hinpasst.
Brezi 03.07.2007


Na wenn in WY die Zitronensäure so gut funktioniert,
dann werde ich sie (unter Beibehaltung des sonst von mir Geäußerten) einmal vorsichtig für meine Filterkaffeemaschine ausprobieren, da ja wirklich billig (worauf auch die Lebensmittelhersteller relativ spät kamen, die lange für alles Mögliche die viel teurere Wein(stein)säure verwendeten. Was bleibt uns jetzt als Fazit der kilometerlangen Kommentarkolonne? Wir wissen, was gegen Kesselstein wirkt und dass alle an ihrem Hausmittel festhalten, inklusive Gebrauchsanleitung, wie man Zitronensäure in Wasser löst (also das wissen wir in Wien gerade noch *** süffisanter Hämgrins ***. 2 Kommentierer finden "Kesselstein" gemeindeutsch, JoDo und shadow offenbar nicht. Und worauf von all dem vielen bezieht sich jetzt "wer hätte das gedacht ...?"? Wurscht! WWÄ ist eine praktische Abkürzung. Kommt sofort in mein Vokabular.
Brezi 16.07.2007


So kenne ich es:
Kesselstein setzt sich in metallenen Gefäßen wie Töpfen ab. Das muss nicht immer ein "Rand" sein, auch (Kalk-)Flecken am Boden der Gefäße sind möglich. Diese werden oft erst nach dem Abtrocknen mit dem Geschirrtuch sichtbar. Kesselstein entsteht beim Kochen von kalkhaltigem Wasser bzw. Flüssigkeiten, die dieses enthalten.Kalkränder entstehen zum Beispiel in Gläsern, in denen längere Zeit Wasser gestanden hat und verdunstet ist. Wichtig ist, dass kalkhaltiges Wasser verdunstet. Das ist auch auf nassgespritzten Wandfliesen möglich. Übrig bleiben dann die hässlichen Kalkränder.Beide Wörter sind in Deutschland verbreitet.
Compy54 19.08.2013


Weg damit! Denn wer nun meint,
der Kesselstein habe erst kürzlich von Österreich aus den großen nördlichen Nachbarn verkalkt, der möge das Datum der folgenden Zitate bzw. Veröffentlichungen beachten:* 1839: "Die zu starke Erhitzung eines Theiles der Kesselfläche kann aber auch durch den Niederschlag im Kessel, durch den Kesselstein bewirkt werden. " (Carl Hartmann: "Encyklopädisches Handbuch des Maschinen- und Fabrikenwesens", Leipzig und Darmstadt 1839 ) * 1854: "Ueber den Gebrauch der Kesselstein- (Pfannenstein-, Wasserstein-, auch sogenannten Salpeter- ) Auflösungsmittel, das Ansetzen genannten Steines in Dampfmaschinenkesseln zu verhüten, etc" von R. Schultze, Apotheker * 1910: "Der Kesselstein. Seine Entstehung und Verhütung" von Louis Edgar Andés, A. Hartleben, Leipzig * 1926 - in einem der bekanntesten Romane des 20. Jh. des geheimnisvollen Autors "B. Traven" ( http://de.wikipedia.org/wiki/B._Traven): "Und was der Kesselstein für einen Staub macht. Das ist, als ob man die Lunge, den Schlund, die Kehle mit Glas abkratzt."(B.Traven, "Das Totenschiff", Büchergilde Gutenberg, Berlin 1926) * 1932: "Kesselstein,, eine Kruste von Magnesium- und Kalzium- (Kalk-) Salzen, bildet sich bei hartem Wasser. Kostet Brennstoff!
Kessel und Töpfe wiederholt mit Essig auskochen; wenn man dann von außen vorsichtig klopft, fällt der Kesselstein ab. Stärkeren Ansatz entfernt man mit Salzsäure (Vorsicht!
Bei der Benutzung Handschuhe tragen. Nur wenn nichts anderes hilft, 2 Eßlöffel auf 1 l Wasser zum Reinigen von Emaille (Badewannen); zum Entfernen von Kesselstein (s. d.), aber nicht aus Aluminiumgeschirr!" (Das Lexikon der Hausfrau, Ullstein, Berlin 1932, Neuauflage 1937) ) * 1956:
"Kalziumkarbonat erzeugt die Karbonathärte, die sich durch Kochen entfernen läßt. Der Kalk setzt sich als Kesselstein ab. Kalziumsulfat erzeugt die Sulfathärte, die durch Zusatz von Soda oder Natron in Karbonathärte überführt und dann durch Kochen beseitigt wird." (Alfred Kölling, Fachbuch für Kellner,Fachbuchverlag VEB, Leipzig 1956, Neuauflage 1962) * 1991:
"Neulich ging ich aus, um einen neuen Teekessel zu kaufen. Beim alten wackelte der Griff, es hatte sich der Deckelknopf gelöst und fiel alle naselang beim Gießen ab, und auf dem Boden bildete sich Kesselstein mit scheinbar sagenhafter Besessenheit immer neu,.." (Manfred Sack in der Hamburger ZEIT, 14.6.91) http://www.zeit.de/1991/25/alltagssachen. Kompliment, Entdecker Compy!Bereits 2007 ist das nicht spezif. Österr. von Brezi in "Rudolfsheim-Fünfhaus" erkannt worden, und doch gab's ein DH
Koschutnig 22.08.2013





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