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Taufel

die, - , -n

Daube


Wortart: Substantiv
Tags: Lungau
Kategorie: Arbeitswelt Technische Begriffe
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 06.07.2015
Bekanntheit: 5%  
Bewertungen: 2 2

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Kommentare (1)


Die "Taufel" war bis ins frühe 19. Jh. ein österr. Standardwort, das auch in Gesetzestexten und Fachbüchern gebraucht wurde:
Taufel
62. Eine neue Taufel, so in ein 10. bis 100. Eymeriges leeres Faß eingerichtet, oder eingerichtet, oder eingeflicket wird, solle dem Maaß nach vor jeden Eymer bezahlt werden, per 3 pf.
63. Eine neue Taufel aber von 4. biß 10. Eymer solle bezahlt werde per 5 kr. [...]
67. Eine Taufel in ein volles 30. bis 50. Eymer haltendes Faß einzustossen, und daß alle Gefahr dem Binder obliege und auf sich nehme, per 2 fl. 45 kr.
source: Sammlung Oesterreichischer Gesetze und Ordnungen (1748)
§1708 In der Kellerfeuchte rosten die eisenen Faßreife. Um dieß längere Zeit zu verhindern, lassi ich diese Reife mit Oehl überstreichen: ich lasse dieß bey neuen Fässern auch den Taufeln tun, um das Verdünsten von innen und das Eindringen der Feuchte von außen länger zu wehren. […]
§1685 Die Fässer werden nicht selten zuerst in den Lagertaufeln schadhaft; und doch müssen diese die größte Last tragen. Wenn sonst daß Faß noch brauchbar ist, und die Taufeln am Beil fest sind ; so kann das Faß „umgebeilt" werden. Es wird nähmlich das jetzige Spundloch mit Rohr umgelegt, und ein genau passender Spund fest eingeschlagen. Von außen soll keine Erhöhung des Spundes bleiben, daher den Taufeln gleich gemacht werden. Dann wird das Faß gewendet, daß die Lagertaufeln oben kommen, und es wird darein ein neues Beilloch gemacht.
Bey großen Fässern ist es vorsichtig , über das alte Beil im Innern des Fasses ein reines, ziemlich breites, eisenes Blech anzunageln, daß jedoch die Nägel nicht durch die Taufel hindurch kommen, auch dem alten Beile eine Unterlage zu geben.
source: Franz von Heintl, Der Weinbau des österreichischen Kaiserthumes, Band 2 (1835)
Die Küfer (Faßbinder) setzen die … "Taufeln" und Böden mit aus Weidenrutenbändern gefertigten Faßreifen zu Salzkufen zusammen.
source: Katalog der Salzburger Landesausstellung in Hallein 1994
Im Lungau aber ist die Taufel offenbar noch völlig selbstverständlich lebendig und daher ohne Erklärung in einer Diplomarbeit zu finden:
6.6.3 Milchverarbeitung. Zum Melken hatte man einen Holzsechter (Fichten- und Lärchentaufeln wechselten sich ab), der 10 l fasste.
source: Monika Hönegger, „Veränderung der Almwirtschaft in Salzburg…“, Diplomarbeit Boku Wien 2008, S. 57

Koschutnig 06.07.2015





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